Geschichte der Falknerei
Der genaue Ursprung dieser Jagdart ist nicht ganz klar. Allerdings übten die Reitervölker der Mongolen diese Art der Jagd schon vor etwa 4000 Jahren aus. Attila der Hunnenkönig hatte unter seinen Truppen etliche Falkner dabei, die die Truppen mit Fleisch versorgten.
Durch ihn kam die Falknerei nach Mitteleuropa wo sie im Mittelalter ihre Blüte erlebte. Schnell wurde sie zum Sport des Adels und der Geistlichen. Im Mittelalter hatte jeder Adelsstand seinen eigenen Vogel. So jagten Könige und Kaiser mit dem Gerfalken, der normale Adel jagte mit dem Wanderfalken, die Damen mit dem Lannerfalken, Landsknechte mit einem Habicht und die Geistlichen mit dem Sperber.
Der Vatikan musste in den eigenen Reihen mehrmals die Falknerei verbieten, da die Pfarrer, Äbte und Priester oft vergaßen die heilige Messe zu halten und lieber auf Jagd mit dem Greifvogel gingen.
Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen aus Sizilien, war zu dieser Zeit wissenschaftlich sehr interessiert und ein begnadeter Falkner. Er verfasste das erste Fachbuch über Falknerei mit dem Titel „De arte venandi cum avibus“. Frei übersetzt bedeutet dies „Über die Kunst mit Vögeln zu jagen“.
Als er zu einem Kreuzzug berufen wurde, schloss er mit den Arabern einen Friedensvertrag und ging mit den dortigen Falknern auf Beizjagd.
Mit dem Aufkommen der Schusswaffe geriet die Falknerei mehr und mehr in Vergessenheit. Für einen Greifvogel oder Falken benötigt es ein gewisses Maß an Einfühlungsvermögen was bei einem Schießeisen nicht von Nöten ist.
In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts schlossen sich ein paar junge Männer unter Leitung von Renz Waller zusammen und gründeten den Deutschen Falkner Orden.
Seit dieser Zeit wurde die Falknerei wieder aus ihrem langen Schlaf geholt. Mittlerweile gibt es in Deutschland um die 2500 Falkner und weltweit etwa 7500 Falkner, die mit ihren Greifvögeln die Beizjagd, also die Jagd mit dem Greifvogel, auf frei lebendes Niederwild ausüben.
Die gängigen zur Beizjagd verwendeten Greifvogelarten sind:
Der Habicht, der Wanderfalke und der Steinadler.
Allerdings sind seit mehreren Jahren auch weitere Greifvögel und Falken für die Beizjagd sehr beliebt. So fliegen viele Falkner den Wüstenbussard, auch Harris Hawk genannt, den Rotschwanzbussard oder auch diverse Falken wie Gerfalken, Sakerfalken oder Shahine. Gelegentlich werden auch wahre Exoten zur Beizjagd verwendet wie zum Beispiel der Kronenadler.
Als Falkner haben wir uns nicht nur der Beizjagd verschrieben, sondern auch dem Art- und Naturschutz. In den 1970er Jahren stand der Wanderfalke kurz vor seinem Aus, da Umweltgifte wie DDT ihre Beutetiere und sie selbst töteten. Ein weiteres Problem war Unfruchtbarkeit bei vielen Falken und extrem brüchige Eischalen. Durch ein Auswilderungsprojekt des Deutschen Falken Ordens (DFO) gelang es, den Wanderfalkenbestand wieder zu stärken. So wurden über 1000 Falken vom DFO gezüchtet und ausgewildert.
Derzeit findet ein großes Schutzprogramm für Rebhühner und die Wanderfalken Polens statt, die ebenfalls von Falknerverbänden geführt werden.
Ebenso pflegen wir Falkner verletze und gefundene Greifvögel wieder gesund und machen sie wieder wildbahnfähig. Somit leisten wir einen großen Teil zum Artenschutz der Greifvögel.
Sollten Sie nun noch weitere Fragen zur Falknerei oder zur Beizjagd haben, melden Sie sich bei uns und wir beantworten gerne alle offenen Fragen.